Die Expertenratschläge vom Verband Privater Bauherren sind auch über die Pressestelle zu beziehen.
16.10.2024
Spätestens mit dem ersten Nachtfrost kündigt sich der Winter an. Auch wenn der Klimawandel dazu führt, dass die einstmals kalte Jahreszeit zunehmend milder verläuft, kann es hierzulande immer noch sehr eisig werden. Damit Immobilien während frostiger Perioden keinen Schaden nehmen, muss die Gebäudehülle dicht sein. Schon deshalb sollten Eigentümer die Fassade ihres Hauses einmal pro Jahr gründlich auf Risse prüfen. Durch schadhafte Stellen im Putz, insbesondere an der Wetterseite eines Hauses, können Niederschläge eindringen und zu einer Durchfeuchtung des Mauerwerks führen. Sinkt die Temperatur dann unter 0 Grad Celsius, kommt es durch die Eisbildung zu Schädigungen. Der ursprünglich kleine Riss in der Gebäudehülle wird größer, sodass in der Folge noch mehr Wasser eindringt und mitunter bis in den Innenbereich durchschlägt.
Vor Beginn des Winters ist auch eine gründliche Prüfung von Fenstern und Türen ratsam. Sind die Anschlussfugen noch dicht? Brauchen die Rahmen alter Holzfenster einen neuen Wartungsanstrich? Idealerweise werden solche Instandhaltungsarbeiten noch vor dem ersten Frost erledigt. Doch nicht nur Minustemperaturen sind eine Herausforderung; auch Regen kann der Gebäudesubstanz zusetzen, wenn die Hülle nicht ordentlich abgedichtet ist. Ein besonderes Augenmerk verdient der Sockel, der zum einen Kontakt mit dem Erdreich hat und zum anderen sowohl Spritz- als auch Stauwasser aushalten muss. Deshalb sollte in diesem Bereich ein sockeltauglicher Putz eingesetzt werden, der zudem häufiger einen frischen Anstrich benötigt als die Fassade.
Besondere Vorkehrungen, insbesondere gegen eine hohe Schlagregenbelastung, sind bei unverputzten Gebäuden wie Fachwerkhäusern oder Bauten mit Sichtmauerwerksfassaden nötig. „Gerade Fachwerk muss vor unzuträglichen Feuchtebelastungen geschützt werden“, weiß Dipl. Ing. Marc Ellinger, Leiter des VPB-Regionalbüros Freiburg-Südbaden. „Früher waren Fachwerkhäuser häufig verputzt oder mit regionaltypischen Materialien verkleidet, sodass die tragenden Holzstrukturen durch sogenannte Opferschichten vor Regen und Nässe geschützt waren“. Heute stehen dafür diffusionsoffene Schutzanstriche zur Verfügung. Welche Produkte im Einzelfall geeignet sind, wissen entsprechend qualifizierte Sachverständige am besten. Denn ein falsch ausgewählter Anstrich, das weiß Marc Ellinger aus Erfahrung, kann zu Fäulnisbefall und schlussendlich zur Zerstörung der Balken und damit des Gebäudes führen. Grundsätzlich ist Fachwerk – die „Diva unter den Bauweisen“, wie Ellinger sagt – deutlich wartungsintensiver als verputzte Massivbauten, auch mit Blick auf die Bauwerksabdichtung.
Mit welchen Maßnahmen die Fassade eines Gebäudes winterfest gemacht werden sollte, erfahren Bauherren in einer individuellen Beratung, bei der sowohl die lagespezifischen Witterungsbedingungen wie auch der jeweilige bauliche Ausgangszustand und etwaige Schwachstellen betrachtet und analysiert werden. Wer gut beraten die geeigneten Maßnahmen zum Schutz seines Hauses ergreift, kann dem kommenden Winter gelassen entgegensehen.
Admin - 09:05:49 | Kommentar hinzufügen
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